Schonmaßnahme „Zandernester“ im Sylvensteinspeichersee und Baggerweiher Lenggries

Der Zander ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Fisch, der sich tagsüber in größeren Wassertiefen versteckt. Die Laichzeit fällt in die Zeit von April – Juni, bei Wassertemperaturen von 12 – 15 Grad. In 1 – 3 m Wassertiefe mit hartem Untergrund und Wurzelwerk wird eine Art „Nest“ angelegt (säubern des Laichplatzes), das gegenüber Artgenossen verteidigt wird. Die ca. 1,5 mm großen Eier (150.000 bis 200.000 Eier je Kilogramm Körpergewicht) werden einzeln abgelegt und haften mit ihren klebrigen Hüllen an Steinen und Pflanzenteilen. Das Männchen bleibt am Nest und schützt das Gelege vor Verschlammung und vor Laichräubern. Die Entwicklung bis zum Schlupf der 5 – 6 mm langen Larven dauert etwa eine Woche. Sie ernähren sich nach Aufzehren des Dottersacks zuerst von Zooplankton, greifen aber bereits nach wenigen Monaten die Brut anderer Fischarten an. Bereits im Herbst sind sie 6 – 10 cm lang. Die Männchen werden nach 2 – 4, die Weibchen nach 3 – 5 Jahren bei Längen von 35 – 45 cm geschlechtsreif.

Neben verschiedenen anderen Fischarten war auch er vom Tiefstau des Sylvensteinspeichersees im Winter 2015/16 besonders stark betroffen.

Der Grund des Sylvensteinspeichersees besteht aus großen Schlickflächen und bietet dadurch dem Zander keine für die Fortpflanzung notwendigen Laichplätze wie Unterwasserpflanzen oder geeignetes Wurzelwerk.

Aus diesem Grund wurden Anfang Mai von den Mitgliedern des Fischereiverein Lenggries künstliche Laichhilfen für den Zander gebaut. Diese „Zandernester“ wurden in verschiedenen Gewässerteilen an den geeigneten Stellen versenkt und mit Bojen markiert. Die Laichhilfen werden nach Ende der Laich- und Brutpflegezeit, in ca. 2 Monaten, wieder gehoben, gereinigt und im folgenden Jahr wieder verwendet.

Wir bitten daher alle Badegäste, Bootfahrer und Angler mindestens 50 Meter Abstand zu den Bojen einzuhalten und die Bojen auf keinen Fall anzuheben um die Aufzucht der Jungfische nicht zu gefährden.

Wir danken für Ihr Verständnis!

Ein herzliches Dankeschön gilt auch dem Wasserwirtschaftsamt, das sich auf Grund der notwendigen Bauarbeiten am Sylvensteindamm an dieser und auch weiteren Aktionen zum Erhalt der Artenvielfalt finanziell beteiligt.
(gh)

An alle Angelfischer:

Es ist ein Abstand von mind. 50 Meter rund um die Bojen – als klare Fischereigrenze – einzuhalten! Die Zeitdauer der Maßnahme ist befristet, sprich-, solange bis die Bojen wieder entfernt werden. Des Weiteren gilt das Verbot von „hinwerfen“, als auch das hinfahren mit dem Boot ..“um nur mal zu schauen“

Petri Heil und viele schöne, erholsame Stunden am Fischwasser!